Linker Gossenjournalismus: Diffamierungskampagne gegen „Babylon Berlin“-Star Volker Bruch

Autorius: Alexander Wallasch Šaltinis: https://www.anonymousnews.ru/2... 2021-05-07 14:42:00, skaitė 766, komentavo 0

Linker Gossenjournalismus: Diffamierungskampagne gegen „Babylon Berlin“-Star Volker Bruch

Schauspieler Volker Bruch

Obwohl sich die Hatz gegen die Schauspieler und Filmemacher von #allesdichtmachen immer öfter in Zustimmung umkehrte, geht die mediale Diffamierung der Künstler munter weiter. Aktuell steht Volker Bruch im Zentrum des medialen Interesses, weil er angeblich einer Partei beigetreten ist.

von Alexander Wallasch

Auslöser war ein Beitrag des grünen NGO-Blogs Netzpolitik.org, den die Berliner Regionalzeitung Tagesspiegel weiterverbreitete. Sie berichtet, dass Schauspieler Volker Bruch (Hauptrolle in der preisausgezeichneten Serie „Babylon Berlin“) einen Mitgliedsantrag bei einer bösen Partei gestellt haben soll. Netzpolitik.org schreibt, man habe Dokumente einsehen können, die eine Aufnahmeantrag von Bruch bei der Partei „Die Basis“ belegten. Aber was für eine Relevanz für die Öffentlichkeit soll so ein unfreiwilliges kleines Outing haben? Was rechtfertigt die Veröffentlichung von etwas, das im Prinzip Privatsache ist?

„Mein Name ist Volker Bruch, ich bin Schauspieler. Und ich habe Angst. Aber ich merke, wie meine Angst nachlässt. Das macht mir Angst“, heißt es aus dem Munde des 41-Jährigen in seinem Kurzbeitrag auf Youtube zur satirischen Kampagne #allesdichtmachen. Volker Bruch soll sogar einer der Initiatoren der Kampagne sein neben Kollegen aus der Branche wie Bernd K. Wunder, Jan-Josef Liefers und Dietrich Brüggemann.

Beim Tagesspiegel glaubt man offenbar, dass eine immer mehr Widerspruch erfahrene einseitige Verurteilung der filmischen Kunstaktion es rechtfertige, Journalismus im Hilfssheriff-Modus zu betreiben. „Volker Bruch hat Mitgliedsantrag bei Querdenker-Partei gestellt“, lautet die Überschrift. Und natürlich hat der Leser noch die frische Nachricht im Gedächtnis: Das Bundesamt für Verfassungsschutz (VS) hat die Querdenken-Bewegung bundesweit unter Beobachtung gestellt.

Diese Behandlung der Querdenker durch den VS empfand immerhin derselbe Tagesspiegel noch am 1.Mai als „staatliche Übergriffigkeitsneigung“, wird nun allerdings kaum eine Woche später selbst übergriffig mit einer Übelrede gegen den Schauspieler Volker Bruch. Für den Tagesspiegel ziehen die Querdenker „ins Feld“ gegen die Pandemiepolitik, sie gehören für Autorin Ariane Bemmer zu jenen, „die kritisieren und protestieren, jene, die die Nerven verloren haben und sich von geheimen Mächten bedroht sehen, und jene, die konkret Gewalt wollen und Umsturz, die immer öfter als Rechtsextremisten auffliegen.“

Warum das journalistisch fragwürdig bleibt? Weil es die pauschale Diffamierung eines Blogs übernimmt, ohne erkennbar den Versuch zu unternehmen, neutral zu berichten oder gar zu differenzieren – politischer Aktivismus löst hier kommentierenden Journalismus ab und die Kollegen weiterer etablierter Medien ziehen nach.

Da nun aber Kritik an den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung von eben dieser, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den meisten Medien mit den Querdenkern gleichgesetzt wird, und diese Querdenker unter Verfassungschutzbeobachtung gestellt wurden, gestattet es sich der Tagesspiegel mit einem Blog gleichzuziehen, der einstmals angetreten war, „digitale Freiheitsrechte“ zu verteidigen und neuerdings Schauspielern in die Garderobe folgt, um ihnen dort Privates zu entlocken, so wie es sonst das „Goldene Blatt“ bei Kronprinzessinnen versucht.

Begeben wir uns mal für den Moment in die von den Kollegen vorgegrabenen Niederungen. Was hat es auf sich mit der Partei „Die Basis“, die auch dem Spiegel eine Schlagzeile wert war, weil man sie mit Volker Bruch und einem Mitgliedsantrag in Verbindung bringen und mit dieser Enthüllung einen der Künstler von #allesdichtmachen diskreditieren konnte?

Zunächst aber kurz noch zu den Querdenkern selbst: Deren Gründer Michael Ballweg teilt per Telefon mit, dass seine Bewegung schon per Satzung überparteilich wäre, es gehe ihm um die Grundrechte und nochmal um die Grundrechte, Ballweg sieht seine Bewegung auch noch im Kampf gegen mögliche zukünftige Freiheitseinschränkungen im Zusammenhang mit Klima-Maßnahmen in den kommenden Jahren.

Wer oder was also ist „Die Basis“? Dahinter steckt die „Basisdemokratische Partei Deutschland“, die erst im Juni 2020 gegründet wurde. Laut Wikipedia soll sie mittlerweile 11.000 Mitglieder haben. Die Basis errang zur Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 ca. 1,0 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde „Die Basis“ durch Berichte über ein massives Datenleck, als im April 2021 durch einen schlecht gesicherten Server tausende personenbezogener Datensätze ungesichert zugänglich waren. Die Bundeszentrale für politische Bildung fasste Anfang 2021 eine Reihe verfassungsrechtlich allerdings kaum zu beanstandender konkreter Programmpunkte zusammen.

Interessanter an dieser neuen Partei ist eine Einschätzung von Harald Neuber (Telepolis), welcher der Partei durchaus das Potenzial zugesteht, die „Umwälzung der deutschen Parteienlandschaft weiter zu befördern.“ Die Bewegung sei „staatskritisch, antiautoritär“ aber auch „nach rechts offen.“ (Anmerkung der Red.: Neuber war einst wissenschaftlicher Berater für einen Bundestagsabgeordneten der Partei Die Linke). Sahra Wagenknechts Ex-Mann, Ralph T. Niemeyer, zählt zu den Unterstützern von Die Basis, wie auch der ehemalige TV-Talker Pfarrer Jürgen Fliege.

Aber zurück zum Tagesspiegel. Schon die Überschrift – „#allesdichtmachen-Initiator: Volker Bruch hat Mitgliedsantrag bei Querdenker-Partei gestellt“ – ist so unsauber wie selbsterklärend: Die Querdenker sind jetzt vom Verfassungsschutz beobachtet, taugen also dazu, von Ungeistern als eine Art Schmutzlappen über alles geschlagen zu werden, das den vermeintlichen Dreck mit abbekommen soll – in diesem Falle ein junger, aber schon prominenter Schauspieler, dem hier zweifellos übel mitgespielt wird.

Nein, nicht übel behandelt und öffentlich diffamiert vom Staat und den etablierten Parteien selbst, die Schmutzarbeit erledigen hier tatsächlich Journalisten, und zwar sogar solche, die einmal angetreten waren, die digitale Freiheit zu verteidigen. Das die etablierten Parteien ihre Honigtöpfe verteidigen, ist naheliegend – aber augenscheinlich sitzen weitere Personen auf dem Glasrand und hoffen drauf, dass etwas Süßes überläuft.