Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pol... 2020-01-22 20:08:22, skaitė 596, komentavo 0
Der neue Premier Michail Mischustin sei „ein ausgewiesener Wirtschafts- und IT-Experte“, dem aus seiner bisherigen Tätigkeit im Föderalen Steuerdienst der „Ruf eines Reformers und effizienten Managers vorauseile“, heißt es in der Erklärung. Von ihm würde nun erwartet, das Wirtschafts- und Investitionsklima so zu verbessern, wie es Präsident Putin vergangene Woche in seiner Rede vor dem Föderationsrat gefordert habe. Mischustin hat bereits angekündigt, Unternehmen von bürokratischen Vorschriften zu entlasten und Investitionen ankurbeln zu wollen.
Bürokratische Prozesse sowie ein staatlicher Einfluss in der Wirtschaft seien von den Deutschen als größte Herausforderungen für private Investitionen in Russland ausgemacht worden: „Hier freuen wir uns über jede Entlastung.“ Jedoch sei letztlich „alles eine Frage der Umsetzung, denn ähnliche Ankündigungen hat es in den vergangenen Jahren auch schon gegeben“, resümiert der Wirtschaftsvertreter.
Die öffentlichen Kassen Russlands seien durch die solide Finanzpolitik der vergangenen Jahre gut gefüllt, um die vom Präsidenten und Premier angekündigte Investitionsoffensive zu finanzieren. „Entscheidend“ sei allerdings, so der Wirtschaftsfunktionär weiter, dass diese „Gelder effizient und transparent eingesetzt“ werden und dabei ebenfalls „auf eine breite Beteiligung der privaten Wirtschaft“ gesetzt werde. Kurz: die Wirtschaft wünsche sich „mehr Markt und weniger Staat“.
Hermes prognostiziert, dass die angekündigte Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung und die Schaffung neuer, hochwertiger Arbeitsplätze der Konsumnachfrage zugutekommen werden. Und dies alles wiederum eröffne deutschen Unternehmen auch neue Marktchancen in Russland.
Ein wichtiger Baustein für eine Steigerung des Wirtschaftswachstums wäre die Überwindung der gegenseitigen Wirtschaftssanktionen, heißt es erneut aus dem Wirtschaftsausschuss. Man hoffe, dass die zuletzt erreichte Annäherung zwischen Russland und der Ukraine und im Verhältnis Russlands zur EU „weitere Früchte“ trage und „ein echter Entspannungsprozess in Gang“ komme.
Das neue Kabinett sei nach Ansicht von Hermes „ein Mix aus Kontinuität und Veränderung“. In der neuen Regierung blieben mit Denis Manturow, der für Industrie und Handel zuständig ist, und Alexander Nowak im Bereich Energie zwei langjährige wichtige Ansprechpartner der deutschen Wirtschaft auf ihren Posten.
Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow ist neu. Doch der habe eine „langjährige wirtschaftspolitische Erfahrung“ in der Stadtregierung von Moskau, und dies sei schließlich das wirtschaftliche Herz des Landes, so Hermes.
Als „Schlüsselfigur“ im neuen Kreml-Kabinett macht Hermes für die deutsche Wirtschaft Andrej Beloussow aus: Er wird Stellvertreter von Premier Mischustin. Beloussow sei den Beobachtungen der Deutschen zufolge bislang der wichtigste Wirtschaftsberater von Präsident Putin. In der Vergangenheit hatte er auch schon das Amt des Wirtschaftsministers bekleidet. Daher „kenne“ man sich aus zahlreichen Begegnungen in den vergangenen Jahren. Seine Ernennung würde ebenfalls die Absicht unterstreichen, der Wirtschaftsentwicklung in Russland einen neuen Impuls zu geben.
ba