Autorius: RT Šaltinis: https://deutsch.rt.com/inland/... 2020-02-26 10:09:00, skaitė 682, komentavo 0
24. Februar 2020, Hessen, Volkmarsen: Ermittlungsbeamte stehen an einem Auto, das bei dem Rosenmontagzug in eine Menschenmenge gefahren ist.
Ob er unter Drogeneinfluss gestanden habe, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Dienstag. Am Abend erging Haftbefehl gegen den Verdächtigen. Dem 29-jährigen Deutschen werden versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.
Die Ermittlungen zum Motiv dauerten an, hieß es weiter. Es werde "in alle Richtungen ermittelt". Zunächst war der Verdächtige nicht vernehmungsfähig.
Der 29-Jährige ist nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft dringend verdächtig, beim Rosenmontagsumzug in Volkmarsen sein Fahrzeug "bewusst in Tötungsabsicht in eine größere Personengruppe gesteuert zu haben". Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wurden dabei 61 Menschen im Alter von 2 bis 85 Jahren verletzt - einige von ihnen schwer. Unter den Opfern sind 20 Kinder. Das Amtsgericht Kassel habe die Untersuchungshaft gegen den Tatverdächtigen auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt angeordnet.
Menschen versammeln sich zu einem ökumenischen Gottesdienst in Volksmarsen.
Am Dienstagabend besuchten Hunderte Menschen einen ökumenischen Gottesdienst, an dem auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) teilnahmen. Der Fuldaer Bischof Michael Gerber rief die Menschen zum Zusammenhalt auf. Die Tat könne man nicht verstehen, sagte der katholische Geistliche laut Redemanuskript. Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, sagte, das Geschehene habe das Leben in Volkmarsen radikal verändert, doch Gott sei auch in diesen dunklen Momenten bei den Menschen.
"Wenn wir etwas brauchen in diesem Land, dann ist es Zusammenhalt", sagte Bouffier. Die Täter - egal, welches Motiv sie hätten - hätten immer ein Ziel: "Sie wollen unser friedliches und häufig fröhliches Gemeinwesen stören. Sie wollen Angst schüren. Unsere Antwort muss klar sein, wir werden diesem nicht weichen."
Die Pfarrkirche St. Marien war schon lange vor Beginn des Gottesdienstes gefüllt. Hunderte Menschen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche, standen auf dem Kirchplatz zwischen Fachwerkhäusern und dem Rathaus. Einige Besucher hielten sich im Arm, wischten Tränen weg, Menschen beteten und sangen gemeinsam. Nach dem Gottesdienst, der über Lautsprecher nach draußen übertragen wurde, stellten Menschen Kerzen an der Kirche ab.
(dpa/rt)