Das verbotene „Z", Costa-Gavras und woke Spitzel

Autorius: Karel Meissner Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2022-03-30 02:46:00, skaitė 796, komentavo 0

Das verbotene „Z

Der Buchstabe Z gilt als Symbol der russischen Truppen in der Ukraine und ist deshalb in mehreren Bundesländern verboten. Zugleich ist der Buchstabe auch Titel eines Filmklassikers, der eine politische Diktatur entlarvt. Unsere neue Spezial-Ausgabe „Feindbild Russland – Die NATO marschiert“ wendet sich gegen Kriegstreiberei und liefert alle Argumente für eine echte Friedensbewegung. Hier mehr erfahren.

Panik auf der Spitzel-Titanic: Vor der Bodo-Uhse-Bibliothek in Berlin-Lichtenberg steht eine Bärenskulptur. Für Berlin nicht ungewöhnlich.  Aber auf der Brust trägt das Riesenvieh stolz ein „Z”. Alarm! Denn „Z” gilt inzwischen laut ARD als als Symbol „für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine“. Das Innenministerium erklärte das Zeigen dieses Buchstabens für potenziell strafbar. Mehrere Bundesländer haben es bereits unter Strafe gestellt.

Und dann dieses „Z“ auf dem Bären! Haben Attentäter ihn damit zum russischen Bären deklariert? Ein woker Bürger meldete den grauenvollen Fund sofort der Stadtbibliothek. Deren Sprecherin geriet laut Berliner Zeitung ins Flattern: Nur „Corona-Leugner“ hätten „schon mal etwas hinterlassen an der Bibliothek“, aber ein „Z“? Nein, das habe es noch nicht gegeben. Sie werde umgehend die Mitarbeiter der Räumlichkeit kontaktieren.

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Filmplakat für „Z“ (1969). Foto: IMDb

Offenbar hat diese Sprecherin niemals besagte Bibliothek besucht, sonst wüsste sie: Es stimmt, der Bär trägt ein „Z“ auf der Brust – aber sämtliche Buchstaben des Alphabets sind auf seinem Körper verteilt! Von A bis Z eben. Das scheint auch der superwoke Petz-Bürger  „übersehen” zu haben.

Nun ist die Tabuisierung des Buchstaben „Z” ohnehin ein Gipfel der Peinlichkeit. Ältere Bürger werden ihn noch kennen: den berühmten Polit-Thriller „Z” (1969) des griechischen Regisseurs Constantin Costa-Gavras: ein Klassiker des politisch engagierten Kinos.

Schauplatz ist eine Militär-Diktatur (mit deutlichen Anspielungen auf das damalige Griechenland). Im Regierungskreisen kursiert Panik vor  – angeblich kommunistischer – Opposition. Als der öffentliche Vortrag eines pazifistischen NATO-Kritikers nicht zu verhindern ist, lassen die Machthaber  ihn kurzerhand ermorden.

Ein junger Staatsanwalt soll die Tötung nachträglich zum Unfall deklarieren. Bei der Ermittlung kommt er langsam der Wahrheit auf die Spur, während Zeugen auf mysteriöse Weise verschwinden… Der Titel des Films „Z” steht für (neugriechisch) Ζεί (gesprochen Zi): „er lebt” – und wird von den Anhängern des ermordeten NATO-Kritikers als Kampf-Symbol verwendet. Am Ende des Films lässt die Militär-Diktatur diesen Buchstaben verbieten!

Nun ist das Z auch im Deutschland des Jahres 2022 verboten. Von einer NATO-Regierung. Vielleicht sollte man die Vorführung des Films gleich mit verbieten. Schließlich könnte man das Werbeplakat (siehe Bild oben) nirgendwo aufhängen…

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