Autorius: RT deutsch Šaltinis: https://deutsch.rt.com/gesells... 2020-02-07 15:14:03, skaitė 853, komentavo 0
Eine menschenleere Straße in Berlin und ein Mann mit einem knallroten Bollerwagen – so sah die Kunstaktion "Google Maps Hacks" aus. Simon Weckert hat sein Experiment bereits im Sommer letzten Jahres durchgeführt und gefilmt, dieses aber erst jetzt veröffentlicht. Ein Freund von ihm ging die Straße entlang und zog den Bollerwagen mit 99 Handys darin, die ihre Position an Google Maps sendeten. Für den Kartendienst wirkten sie wie 99 Autos, die mit einer sehr geringen Geschwindigkeit fuhren und so für einen virtuellen Stau sorgten. Deswegen zeigte Google Maps einen roten Strich auf der Straße, obwohl dort kein einziges Auto fuhr.
Die Kunstaktion wurde technisch noch nicht bestätigt – ist aber nachvollziehbar. Die Kartendienste analysieren Daten der Nutzer, wie etwa den Standort und die Geschwindigkeit. Ein Algorithmus registriert die Angaben und zeigt die Verkehrslage in Online-Karten.
Wie der Künstler selbst erzählt, kam er bei einer Erster-Mai-Demo auf die Idee:
Ich habe gesehen, dass die Handys der vielen Leute einen virtuellen Stau erzeugt haben.
Er wolle mit seiner Aktion den Zusammenhang zwischen der virtuellen und der realen Welt zeigen, so Weckert. Ihm zufolge können Veränderungen in der virtuellen Welt ernsthafte Auswirkungen auf die reale Welt haben.
Weckert zählte mehrere Dienste auf, die mit den Karten interagieren, wie Airbnb, Taxi- und Carsharing-Angebote wie Uber sowie Leihräder. "Sie wirken sich immens auf die Städte aus, beispielsweise auf den Wohnungsmarkt und die Mobilitätskultur." Ihm zufolge funktionieren alle Apps dieser Art über Schnittstellen mit Google Maps und schaffen neue Formen des digitalen Kapitalismus und der Vermarktung. Dies wäre ohne die virtuellen Karten nicht denkbar.
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