Autorius: Lars Poelz Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2020-06-21 13:53:00, skaitė 912, komentavo 0
So würden diese Verbrechen durch die Aufarbeitung des Holocausts in den Hintergrund gedrängt, heißt es auf der Nachrichtenseite von T-Online. Nun sollen sich die Deutschen, die eh schon das Stigma des Tätervolkes auf der Stirn tragen, sich ihren sogenannten Schandtaten in Südwestafrika stellen, schreibt der Verfasser weiter. Mit einem Vermerk lässt uns der Autor wissen, dass man beim Spaziergang durch die Von-Trotha-Straße wissen solle: „Sie ehrt den Völkermord-General.“
Obwohl der Völkermord ein Faktum darstelle, gab es seitens der deutschen Regierung weder eine offizielle Entschuldigung noch Reparationszahlungen, beklagt sich der Autor.
Genozid an den Hereros? Das Spiel mit den Zahlen
Doch berechtigte Zweifel an der Genozidversion sind angebracht. Bereits beim Blick auf die Höhe der Opferzahl wird hier mit gewagten Behauptungen gearbeitet. So heißt es seitens der Anhänger der Völkermordthese, die von der Öffentlichkeit ungeprüft übernommen wurde, dass nach der Niederschlagung des Aufstandes von den zirka 80.000 bis 100.000 Hereros lediglich 25.000 übrig geblieben wären.
Hierbei stellt sich jedoch die berechtigte Frage, ob es diese 80.000 bis 100.000 Personen zu diesem Zeitpunkt wirklich gegeben hat. Ungeprüft wurden solche Zahlen beispielsweise auch aus dem britischen Blaubuch übernommen, mit dem 1918 belegt werden sollte, dass es gerechtfertigt sei, den Deutschen ihre Kolonialgebiete zu entziehen.
In Wirklichkeit handelte es sich dabei um einen Propagandacoup, durch den sich die Briten diesen Teil Afrikas selbst unter den Nagel reißen wollten. 1926 konnte das Blaubuch als Propagandawerk überführt werden. Schon bei der Angabe der Gesamtzahl von 80.000 Hereros unterlag man nämlich irrtümlichen Schätzungen durch Missionare. Es war historisch schon häufig zu beobachten gewesen, dass diese sehr großzügig schätzten, um so mehr Gelder für ihre Gemeinden zu erhalten.
Britischer Historiker entlastet die Deutschen
Theodor Leutwein, der seinerzeit deutscher Gouverneur war, schätzte die Zahl der bewaffneten Hereros im März 1904 auf 3.500 – 4.000. Nach seriösen Hochrechnungen ergibt sich somit eine Gesamtzahl von ungefähr 25.000 – 28.000 Hereros vor den Kämpfen, wenn man einbezieht, dass auf jeden Krieger durchschnittlich fünf oder sechs unbewaffnete Familienmitglieder entfielen.
Bestätigt werden diese Schätzungen durch konkrete Zahlenangaben des Historikers G. L. Steer. Der den Deutschen nicht gerade freundlich gesonnene Autor erwähnt in seinem Werk Judgment on German Africa aus dem Jahre 1939 eine Feuerstärke von 2.500 Mann. Damit bleibt der Brite sogar noch unter dem Wert von Gouverneur Leutwein.
Der neue Gouverneur, Friedrich von Lindequist, erließ nach den Feindseligkeiten des Jahres 1905 eine Proklamation, in der allen Hereros das Leben zugesichert wurde, sofern sie nachweisbar keinen Mord begangen hatten.
Keine Brunnenvergiftung durch Deutsche
Etwa 14.000 Rückkehrer wurden so in Deutsch-Südwestafrika wieder eingesammelt. 1905 zählte man etwa 24.000 Hereros. Dazu kommt noch eine Anzahl von Tausend Stammesangehörigen, die ins britische Betschuanaland (heutiges Botswana), sowie mehrere Tausend, die in den Norden zu anderen Stämmen geflohen waren. Die Deutschen hegten zunächst Zweifel, „…ob den Hereros überhaupt ernstere Verluste beigebracht worden seien“. Somit ergibt sich also, dass alle derzeit kursierenden Zahlenangaben zu den Verlusten der Hereros reine Spekulationen sind.
Allerdings besteht kein Zweifel darüber, dass ein Teil der Hereros damals von einem schlimmen Schicksal ereilt wurde, sie in der Überwindung langer Durststrecken fast alles Vieh verloren und viele Opfer zu beklagen hatten. Und in diesem Zusammenhang kann gleich auch der Giftmythos angesprochen werden, der ebenfalls von Verfechtern der Genozidtheorie gern ins Feld gebracht wird.
Unstreitbar ist, dass Nutztiere der Hereros während ihrer Flucht an vergiftetem Wasser verendeten. Unfug dagegen ist die Behauptung, die Deutschen hätten das Grundwasser vergiftet. Verantwortlich dafür war eine Pflanze namens Makou, die im südlichen Afrika auch unter dem Namen Gifblaar bekannt ist.
Der „hässliche Deutsche“ soll gezeigt werden
Gerade im Frühjahr, das in Südwestafrika von Mitte August bis Oktober dauert, bilden diese Pflanzen junge Blätter aus, welche zu der Zeit am giftigsten sind. Nach dem Verzehr solcher Blätter entwickeln die Tiere Symptome am Herz und Nervensystem. Kommen sie nicht zur Ruhe, sterben sie in der Regel. Verantwortlich ist dafür das Gift Monofluorazetat.
Trotz dieser Fakten wird nach wie vor das Bild des hässlichen Deutschen produziert. Jetzt, wo der Rassismus gegen Schwarze erneut stark thematisiert wird, geraten auch die Deutschen verstärkt in das Visier vernarrter Ethnomasochisten. Deren Ziel bestand schon seit jeher darin, das Selbsverständnis der Deutschen kollektiv in ein Schuldbekenntnis münden zu lassen.