Autorius: RT deutsch Šaltinis: https://deutsch.rt.com/der-nah... 2016-10-31 14:52:05, skaitė 834, komentavo 0
Bei Luftangriffen durch die von Saudi-Arabien geführte Militäraktion auf ein Gefängnis im Jemen starben am Wochenende etwa 80 Menschen. Politik und Medien im schauen weg oder unterstützen die saudische Monarchie bei ihrem Krieg gegen das Nachbarland.
Folgende Meldung hat es bisher in dieser Form in den westlichen Medien noch nicht gegeben:
Westliche Staatengemeinschaft klagt Saudi-Arabien wegen Kriegsverbrechen an
Wen kann es da ernsthaft verwundern, dass in der hiesigen Medienlandschaft bereits vom „vergessenen Krieg“ die Rede ist. Am Wochenende sind bei einem Luftangriff durch die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz im Jemen mindestens 60 Menschen getötet worden.
Mindestens weitere 30 Personen sind zum Teil schwer verletzt worden, erklärt der Direktor der örtlichen Gesundheitsbehörde, Abdel-Rahman Dscharalla. Er berichtet von Angriffen gegen einen von der regulären Regierung des Jemen kontrollierten Komplex in der Hafenstadt Hodeida.
Dennoch scheint es, als ob das absolutistische Königreich Saudi-Arabien über jede ernsthafte Kritik oder gar Anklage seitens der „westlichen Wertegemeinschaft“ gefeit zu sein scheint. Dies mag erstaunlich anmuten angesichts der Tatsache, dass die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition, durch die USA unterstützt, immer wieder illegitime Ziele ins Visier nahm, darunter Schulen, Krankenhäuser oder auch wie zuletzt eine Begräbnisgesellschaft.
Nicht zuletzt Human Rights Watch (HRW) ordnete dieses Bombardierungen, bei denen über 100 Menschen getötet und weitere 500 verletzt wurden, als Kriegsverbrechen ein.
Während die westliche Presse weiter von "Huthi-Rebellen" spricht, wenn sie die reguläre jemenitische Regierung meint, wird die die autoritäre wahhabitische Monarchie weiterhin durch ihre Freunde im Westen hofiert. Dies beinhaltet auch deutschen Waffenlieferungen. Aber es zeigt sich auch in der zynischen Wahl der Monarchie in den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen.
Doch damit nicht genug der Realsatire, denn im Jahr 2015 hatte Saudi-Arabien mit Botschafter Faisal bin Hassan Trad, zeitweilig gar den Vorsitz eines fünftköpfigen Gremiums des UN-Menschenrechtsrat inne. In wieweit dies mit der Innen- und Außenpolitik des Wüsten-Staats zu rechtfertigen ist, bleibt womöglich ein immerwährendes Geheimnis.
Neben den erwähnten Bombardierungen werfen die Parteien des Landes der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition ebenfalls vier Luftangriffe auf ein Viertel der jemenitischen Stadt Salu vor. Bei dem Angriff seien 17 Menschen getötet und mindestens drei Wohnhäuser komplett zerstört worden.
Das Auswärtige Amt zeigt sich indes „besorgt“ und appelliert mit folgenden Worten an die Konfliktparteien:
Wir rufen alle Seiten dazu auf, an einer umfassenden politischen Lösung unter der Ägide der Vereinten Nationen mitzuarbeiten, um die Gewalt zu beenden und der jemenitischen Bevölkerung die so dringend benötigte humanitäre Hilfe zukommen zu lassen.
Ob diese Worte jedoch zu ernsthaften Konsequenzen für die saudische Regierung führen werden, darf indes bezweifelt werden.
In dem seit März 2015 tobenden Bürgerkrieg zwischen der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz und verschiedenen politischen Parteien im Jemen sind bereits über 4.000 Menschen gestorben, überwiegend Zivilisten. Die Golf-Koalition versucht durch den Kampf gegen die jemenitische Koalition den im Februar 2014 zurückgetretenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi wieder an die Macht zu bringen.
Nach UNO-Angaben wurden in dieser Zeit mehr als drei Millionen Jemeniten durch Kämpfe aus ihren Häusern vertrieben. Etwa 1,5 Millionen Kinder leiden demnach unter Mangelernährung. Die Versorgungskrise lässt sich auch darauf zurückführen, dass westliche Staaten wie die USA gemeinsam mit den Saudis eine Seeblockade gegen den Jemen verhängt haben.