Lafontaine: Seine „Kriegs-Erklärung“ an die US-Hörigen

Autorius: Gast Autor Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2023-02-13 19:38:00, skaitė 614, komentavo 0

Lafontaine: Seine „Kriegs-Erklärung“ an die US-Hörigen

Oskar Lafontaines jüngst erschienene Streitschrift: „Ami, it‘s time to Go! Plädoyer für die Selbstbehauptung Europas“ versucht die Kriegsursachen in der Ukraine zu klären. Hier mehr über dieses Buch erfahren, das Augen öffnet!

_ von Karsten Frey

Oskar Lafontaine, SPD-Chef von 1995 bis 1999 und Fraktionsvorsitzender der Linken von 2005 bis 2009, ist für eine klare Sprache bekannt. Diese Tugend zeichnet auch sein neues Buch „Ami, it’s time to go: Plädoyer für die Selbstbehauptung Europas“ aus. Das Buch ist eine „Kriegs-Erklärung“ im doppelten Sinne, denn es ist auch ein Generalangriff auf die Glaubensgewissheiten der Bundesbürger.

Am Gängelband Washingtons

Seine Botschaften sind so verstörend wie einfach: Presse und Medien sind ein gesteuerter Propagandaapparat, mehr Lücken- als „Lügenpresse“, die USA sind ein aggressiver Staat, sie gefährden den Frieden wie kein anderes Land, und die Bundesrepublik ist kein freies Land, sondern ein „Protektorat“ am Gängelband der USA.

  1. Beginnen wir bei den Medien. Sie liefern nach Lafontaine ein völlig verzerrtes Bild der Wirklichkeit.

Das zeige sich an der Berichterstattung über den Ukraine-Krieg. Das Gerede von der Alleinschuld Russlands gehört für Lafontaine ins Reich der Märchen. Schließlich hätten die USA seit den 90er Jahren eine Politik zur „demokratischen Eroberung“ der Ukraine betrieben, hätten 2014 einen Putsch auf dem Majdan organisiert und mit dem Schauspieler Selenski eine Marionetten-Regierung in der Ukraine installiert, die den Willen der USA exekutiere.

Damit sei Gorbatschows Traum von einem gemeinsamen „europäischen Haus“ systematisch zerstört worden. Die Vorgeschichte des Krieges sei vergessen worden. Bei jedem Krieg komme es nämlich nicht auf den ersten Schuss an, sondern darauf, wer die Provokation begonnen habe. Die „Vorkriegsgeschichte“ sei ganz verdrängt worden.

„Das Pentagon kann jede Lüge verbreiten“

Die Drahtzieher dieser Verdrängung liegen nach Lafontaine auf der Hand: „Das Pentagon kann jede Lüge verbreiten“, die „westliche Propagandapresse“ würde sie ungeprüft schlucken. Für Lafontaine leben wir in einer riesigen Propagandablase. Für einen Politiker, der über Jahrzehnte im Mittelpunkt des medialen Interesses stand, sind das ungewöhnliche Töne. Gibt hier ein Insider sein Wissen preis? Oder ist Lafontaine jetzt in das Lager der sogenannten Verschwörungstheoretiker gewechselt?

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Anschlag auf die deutsch-russischen Pipelines: Gas strömt aus einem der Nord-Stream-Lecks in der Ostsee. Lafontaine kritisiert, dass in Deutschland niemand wagt, mit Blick auf die Pipelines die Wahrheit zu sagen.Foto: IMAGO / Xinhua

Zu behaupten, der Konflikt um die Ukraine habe mit dem 24. Februar 2020 begonnen, nennt Lafontaine eine „verlogene Propaganda“. Die beherrsche die öffentliche Meinung, denn „eine freie öffentliche Debatte findet hier nicht mehr statt“. Das letzte abschreckende Beispiel für den „erbärmlichen Zustand in dem sich Politik und Journalismus befinden, war die Reaktion auf den ungeheuerlichen Anschlag“ auf die Gaspipeline Nord Stream 1 und 2. Lafontaine konstatiert, „niemand wage das Offensichtliche beim Namen zu nennen“.

Weiter stellt Lafontaine fest:

„Völlig verblödete Journalisten spekulierten über eine Täterschaft der Russen.“

Das Ausmaß der Beschränktheit erinnere ihn an den Orwellschen Satz:

„Wenn die Lüge nur lange genug wiederholt wird, dann wird sie irgendwann zur Wahrheit.“

Mit der Frage nach den „Big Brother“ sind wir bei der zweiten Stoßrichtung von Lafontaines „Kriegs-Erklärung“. Sie wendet sich gegen die USA. Durch eine Art von Hirnwäsche sei uns ein „Mythos Amerika“ eingepflanzt worden, nach dem die USA Vorkämpfer für eine gerechte und freiheitliche Weltordnung seien. In Wirklichkeit jedoch seien sie eine selbstsüchtige und aggressive Weltmacht. In der Ukraine führten sie einen Stellvertreter-Krieg, nach Aussagen von US Politikern seien sie bereit, „bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen“. Vielleicht auch bis zum letzten Europäer. Sie wären bereit, einen begrenzten Atomkrieg in Europa zu führen, bei dem von ihrem „strategischen Brückenkopf“ nicht viel übrig bliebe. Der Kern der US-Strategie sei altbekannt. Es gelte, jeden auch nur potentiellen Rivalen auf der Weltbühne mit allen Mitteln aus dem Wege zu räumen. Gegner seien nicht nur Russland und China, sondern auch ein unabhängiges Europa.

Den zweiten Teil dieser Buchanalyse lesen Sie morgen.

Frech wie Oskar: In seinem neuen Buch „Ami, it’s time to go!“ rechnet Polit-Urgestein Lafontaine schonungslos mit US-Imperialismus und bundesdeutschem Vasallentum ab. Wenn Sie das preisgünstige Werk (12 Euro) heute bestellen, erhalten Sie sogar noch unsere Sonderausgabe „Corona-Lügen“ (im Wert von 9,90 Euro) automatisch als Geschenk obendrauf. Hier bestellen.