Autorius: Sven Eggers Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2023-02-14 18:00:00, skaitė 554, komentavo 0
AfD-Ausgrenzung: Verpatzt Wagenknecht nach dem „Aufstehen“-Projekt jetzt auch ihr Friedensmanifest? Das COMPACT-Magazin „Die beste Kanzlerin“ dokumentiert, wie sie Rechte und Linke binden könnte. Hier mehr erfahren.
Der Aufruf von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und der Publizistin Alice Schwarzer zur Friedensdemo am 25. Februar in Berlin hat für reichlich Aufsehen gesorgt. Binnen weniger Tage haben 250.000 Menschen das „Manifest für den Frieden“ unterzeichnet, das vor allen Dingen Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnt. Die Unterstützung für den Aufruf sei „überwältigend“, so Wagenknecht. Und weiter:
„Gemeinsam mit vielen, vielen Tausenden werden wir bei der Kundgebung am 25. Februar in Berlin an Brandenburger Tor ein starkes Zeichen für Frieden setzen. Für Verhandlungen statt Panzer.“
Dass auch Tino Chrupalla zu den Unterzeichnern zählt, passt Wagenknecht allerdings nicht. Der AfD-Chef hatte erklärt:
„Ich habe diese Petition für den Frieden unterzeichnet. Im Einsatz für den Frieden sollten Parteigrenzen keine Barrieren sein.“
Wagenknecht erwähnte die AfD zwar nicht ausdrücklich, wird im Spiegel aber wie folgt zitiert:
„Wir haben mit der Auswahl unserer Erstunterzeichner deutlich gemacht, mit wem wir zusammenarbeiten und von wem wir uns Unterstützung erhoffen – und von wem eben auch nicht.“
Zu den insgesamt 69 Erstunterzeichnern gehören ein paar Schauspieler und Künstler, einige frühere SPD-Größen und mit Peter Gauweiler und Jürgen Todenhöfer auch zwei Leute aus dem parteipolitisch schwarzen Bereich. Patriotische Persönlichkeiten und auch eigene Parteifreunde fehlen hingegen.
Andrij Melnyk, jetzt Vizeaußenminister der Ukraine. Foto: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, CC BY 2.0, Wikimedia Commons
Lautstarke Wagenknecht-Gegner gibt es auch. ZDF-Komiker Jan Böhmermann wandte sich via Twitter gegen das Manifest, und der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk ließ sich in typischer Art und Weise ein: „Hallo, Ihr Putinschen Handlangerinnen. Euer Manifest für Verrat an der Ukraine könnt Ihr zusammenrollen und gleich in den Mülleimer am Brandenburger Tor werfen.“
Es gibt also genug Kriegstreiber, mit denen sich Wagenknecht und Schwarzer auseinanderzusetzen haben. Distanzierungen von Gutwilligen sind unklug, wie sie eigentlich wissen müssten. 2018 hatte Wagenknecht mit ihrer Sammlungsbewegung „Aufstehen“ schon einmal große Hoffnungen geweckt und konnte diese dann nicht bestätigen. Jetzt muss das besser funktionieren!
Im COMPACT-Magazin mit Wagenknecht auf dem Cover schreibt Jürgen Elsässer:
„Unter AfD-Anhängern, die ansonsten den Kommunismus hassen wie die Sünde, ist Wagenknecht so beliebt wie die Parteivorsitzenden. Als die Linkspartei am 5. September in Leipzig gegen die Energiepreise demonstrierte und ausgerechnet ihre populäre Frontfrau als Rednerin ausgeladen hatte, skandierten 5.000 Freie Sachsen auf der gegenüberliegenden Seite des Augustusplatzes ‚Sahra, Sahra‘. Während die roten Apparatschiks in immer schrilleren Tönen die Abgrenzung zu den bösen Rechten beschwören, surft sie auf der Querfrontwelle und überwindet die ideologischen Schützengräben vergangener Zeiten.“
Das sollte sich Wagenknecht vor Augen halten, ehe sie mit unnötigen Distanzierungen bei Massenmedien zu punkten versucht. Insofern kommt der Demonstration am 25. Februar in Berlin nachhaltige Bedeutung zu. Viele Deutschland-Fahnen und die Teilnahme von Köpfen aus dem patriotischem Spektrum sollte sie erfreut zu Kenntnis nehmen und nicht händeringend auf Abwehr setzten. Dazu ist auch das Anliegen an sich von Bedeutung.
Im Gegenzug ist Sahra Wagenknecht kommende Woche natürlich auch zur Friedenskundgebung der Münchner AfD willkommen. Am 18. Februar sprechen dort schon ab 11:00 Uhr auf dem Karl-Stützel-Platz die Bundestagsabgeordneten Christina Baum und Petr Bystron sowie COMPACT-Chef Jürgen Elsässer. Am frühen Nachmittag geht es dann weiter zur großen Demonstration gegen den NATO-Kriegsrat („Sicherheitskonferenz“) auf dem wunderbaren Königsplatz. Organisiert wird diese Veranstaltung von München steht auf, einem lagerübergreifenden Bündnis regierungskritischer Friedensfreunde.
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