Snowden bezeichnet UFO-Gerede als Ablenkungsmanöver

Autorius: RT Šaltinis: https://deutsch.rt.com/interna... 2023-02-14 18:30:00, skaitė 469, komentavo 0

Snowden bezeichnet UFO-Gerede als Ablenkungsmanöver

Archivfoto: Edward Snowden, ehemaliger Mitarbeiter der US-Geheimdienste CIA und NSA, spricht hier am 15. März 2019 per Videolink aus Russland im Europarat in Straßburg bei einem runden Tisch zum Thema "Verbesserung des Schutzes von Whistleblowern".

Seit Tagen wird über abgeschossene, unbekannte Flugobjekte über Nordamerika spekuliert. Auch Aliens wurden bereits ins Spiel gebracht. Doch der NSA-Whistleblower Edward Snowden sieht in dem Gerede über Außerirdische ein Ablenkungsmanöver, um von den wahren Skandalen abzulenken.

Der Medienrummel um angebliche "Spionageballons" und unidentifizierte Flugobjekte (UFO) über Nordamerika sei leider kein Erstkontakt mit Außerirdischen, sondern eine konstruierte Panik zur politischen Ablenkung, erklärte der Whistleblower Edward Snowden am Montag. Der ehemalige Mitarbeiter der US-Geheimdienste CIA und NSA schrieb auf Kurznachrichtendienst Twitter: 

"Es sind keine Außerirdischen. Ich wünschte, es wären Außerirdische. Aber es sind keine Außerirdischen.

Es ist nur die alte konstruierte Panik, ein attraktives Ärgernis, das sicherstellt, dass Reporter [aus dem Themenbereich nationale Sicherheit] mit Recherchen rund um den Ballon-Schwachsinn beauftragt werden und nicht zu Budgets oder Bombenangriffen (à la Nord Stream)."

Der preisgekrönte Enthüllungsjournalist Seymour Hersh hatte in der vergangenen Woche einen Bericht veröffentlicht, in dem er beschrieb, wie die USA und Norwegen im September 2022 die Pipelines sprengten, die russisches Erdgas nach Deutschland transportierten. Die US-Regierung bezeichnete den Bericht als falsch.

In den darauffolgenden Tagen begann das US-Militär, "Objekte" am Himmel über Nordamerika abzuschießen. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Montag dieser Woche, die US-Regierung wisse immer noch nicht, wem die drei am vergangenen Wochenende abgeschossenen Flugobjekte gehörten. Zugleich erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, es gebe "keinen Hinweis auf Außerirdische oder außerirdische Aktivitäten".

Kirby hatte am Freitag den Abschuss eines "Flugobjekts in großer Höhe" vor der Küste Alaskas verkündet. US-Kampfjets schossen dann am Samstag ein "unidentifiziertes, unbemanntes Objekt" über dem Yukon im Nordwesten Kanadas ab. Ein drittes "nicht identifiziertes Objekt" wurde am Sonntagnachmittag über dem Huronsee abgeschossen, als es sich dem US-Bundesstaat Michigan näherte. Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte am Montag vor Reportern: 

"Die Behörden wissen zwar noch nicht, worum es sich bei den Objekten handelt, aber sie stellen keine Bedrohung dar." 

Sie stellen laut Austin "keine militärische Bedrohung" für irgendjemanden auf dem Boden dar. Jedoch seien sie ein Risiko für die zivile Luftfahrt und "möglicherweise eine Bedrohung für nachrichtendienstliche Tätigkeiten", so US-Verteidigungsminister weiter. Er fügte hinzu:

"Und wir werden der Sache auf den Grund gehen."

Austin erklärte auch, dass sich die drei Flugobjekte von dem chinesischen "Spionageballon" unterschieden, den die USA vor rund zehn Tagen vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen hatten. Der Flugkörper, den Peking als zivilen Wetterballon bezeichnete, der sich auf einer Forschungsmission befunden habe und durch Wind vom Kurs abgekommen sei, hatte den größten Teil des US-amerikanischen Festlands überflogen, bevor er von einem F-22-Kampfjet zerstört wurde.

Die Weigerung des Pentagons, die "Objekte" zu beschreiben oder eventuell geborgene Trümmerteile zu zeigen, hat Spekulationen über ihren möglichen außerirdischen Ursprung angeheizt. Der Raumfahrtmagnat Elon Musk scherzte, dass "Freunde von mir" vorbeigekommen seien. Unterdessen haben Abgeordnete der Opposition ihre Frustration über das Fehlen offizieller Erklärungen des Weißen Hauses zum Ausdruck gebracht. Der Senator des US-Bundesstaates Kentucky, Rand Paul, der im Ausschuss für Innere Sicherheit sitzt, forderte das Verteidigungsministerium und den US-Präsidenten auf, "uns sofort zu sagen, was sie wissen – und was nicht".

"Was um alles in der Welt geht hier vor sich?", wunderte sich auch Mitch McConnell, ein weiterer Politiker aus Kentucky. Die Regierung sei immer noch nicht in der Lage, "aussagekräftige Informationen darüber zu liefern, was abgeschossen wurde", sagte McConnell und fragte, ob die Radarempfindlichkeit nach dem Zwischenfall mit dem chinesischen Ballon eventuell erhöht wurde.